Sichere Suchmaschine

Mythos, Märchen oder Must-have

Das Sammeln von Daten ist gerade bei Suchmaschinen bares Geld. Wer den suchenden Benutzer mit seinen Vorlieben bereits über die Suchmaschine erkennt und auf Basis seiner bekannten Vorlieben ins Ziel zu lenken versteht, kann viel Geld damit verdienen! Aber es geht auch anders: Denn das der Suchmaschinen Benutzer unerkannt bleibt und von neutralen Ergebnissen geleitet wird,  ist das Ziel verschiedener Ansätze von sogenannten sicheren Suchmaschinen. Welchen Suchmaschinen es wirklich gelingt, zu den sicheren Suchmaschinen gezählt zu werden, zeigen wir hier.
Besserer Datenschutz als mit der Google Suchmaschine
Dieses Versprechen erhebt die französische Suchmaschine Qwandt. Zunächst klingt der Ansatz leicht machbar, wird jedoch nicht im Ansatz erfüllt. Keine Cookies, kein Tracking und neutrale Suchergebnisse werden vom Betreiber der Suchmaschine suggeriert. Das dem nicht so ist wird im Artikel „Das Cookie-Märchen von Qwant“ (http://www.golem.de/news/suchmaschinen-das-cookie-maerchen-von-qwant-1403-104994.html) auf golem.de entlarvt. Im Test fand man 3 Cookies mit einer Laufzeit von bis zu 2 Jahren. Das Fazit als Suchmaschine fällt zudem eher schwach aus, was aber durch den Ansatz eine Entdeckungsmaschine anstatt eine Suchmaschine zu sein, auf charmante Weise gekontert wird. Fazit: Nicht sicher aber spannend.

Anonym Suchen mit Metasuchmaschinen

Metasuchmaschinen fassen kurz gesagt die Ergebnisse unterschiedlicher Suchmaschinen in Ihrer Ergebnisliste zusammen. Sie liefern so praktisch eine größere Menge an Ergebnissen und für spezielle Fachgebiete eignen sich sogar eigene Metasuchmaschinen. Siehe dazu das Verzeichnis, ff. Durch die Abfrage mehrere Suchergebnisse kann es zu einer Verlangsamung der Suche führen. Der Vorteil ist jedoch die Objektivität der Ergebnisse da eine Quersumme aus den Algorithmen der einzelnen Suchmaschinen mit Ihren individuellen Listenpositionierungen gezogen wird.
Zudem sammeln die einzelnen Suchmaschinen häufig Daten über den Nutzer und fassen diese im Fall Google zu einem detaillierten Nutzerprofil zusammen – um Ihre Werbeeinnahmen zu optimieren. Eine Metasuchmaschine die dies nicht tut ist z.B. http://ixquick.com. Die Suchmaschine Ixquix, auch unter dem Namen StartPage bekannt, speichert keine Cookies und legt keine Nutzerdaten an! Zudem kann der Benutzer in den Suchergebnissen jeweils auf den Link „Proxy“ klicken um auch keine IP-Adresse zu übermitteln – ein sehr empfehlenswerter Ansatz!
Eine gut recherchierte Metasuchmaschinen Auswahl findet man in der Suchmaschinen Datenbank (http://www.suchmaschinen-datenbank.de/thema/meta-suchmaschinen/). Dort stehen zudem Listen von fachlichen und thematischen Metasuchmaschinen zur Verfügung welche sich auf z.B. auf Dokumentrecherche aber auch Jobsuche oder Immobilienrecherchen spezialisiert haben.

Das Ringen der Betreiber um die richtige Lösung

Die gute Nachricht ist, dass sich der Markt für Suchmaschinen im Umbruch befindet. Nicht allen Anwednern ist dies bereits bewusst, auch wenn die Zugriffszahlen für alternative Suchmaschinen seit den NSA Enthüllungen zunehmen – wie die Zeit in Ihrem Artikel berichtet (http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2013-07/email-dienst-verschluesselung)

Weg von Google: Suchmaschinen in Europa können helfen

Selbst der US Anbieter DuckDuckGo (https://duckduckgo.com) z.B. verschlüsselt sämtliche Suchen per SSL und setzt zudem die Perfect Forward Secrecy ein. So soll eine erzwungene Herausgabe des SSL-Schlüssels, welche nach amerikanischem Recht möglich ist, trotzdem keine rückwirkende Entschlüsselung von Daten ermöglichen. Hier zeigt sich sofort ein drängendes Problem, welches den Europäischen Suchmaschinen einen großen Vorteil im Rennen um die alternative Vorherrschaft bietet: Der Standort des Anbieters ist entscheidend!

Anbieter von Suchmaschinen in Europa mit europäischen Servern unterliegen nicht dem US amerikanischen Recht und können so nicht durch den Patriot Act oder FISA gezwungen werden Ihre Daten den US Geheimdienst wie NSA oder CIA zur Verfügung zu stellen. Auch wenn diese mit Ihrem Programm Muscular versuchen in die Datenzentren einzudringen um an Metadaten zu gelangen.

Empfehlenswerte Suchmaschinen

Zu den empfehlenswerten Suchmaschinen zählen daher die bereits erläuterten ixquix.com aus Dänemark oder die ebenfalls deutsche Suchmaschine MetaGer (https://metager.de/), die jedoch ein etwas ungewohntes Bild der Suchergebnisse bietet. Wem allerdings Anonymität und Sicherheit wichtig sind, nimmt die leichte Umgewöhnung gerne in Kauf. Zudem bieten nahezu alle alternativen Suchmaschinen die Möglichkeit dem Browser eine Suchzeile per Mouseklick hinzuzufügen. So geht die Umgewöhnung schnell und einfach!

Das Beste zum Schluss

Einen ganz neuen Ansatz geht yacy (http://yacy.net/de/index.html) Hier wird der Nutzer selbst zum Betreiber. Nach der zunächst erforderlichen Installation der Suchmaschinensoftware surft der Benutzer in einem Peer-to-Peer Netz von unabhängigen miteinander verbundenen Suchmaschinenbetreibern – Es liegt in der Hand jedes einzelnen Betreibers seine eigene Suchmaschine auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen oder eine der bereitstehenden alternativen Suchmaschinen zu nutzen.

4 Gedanken über “Sichere Suchmaschine

  1. HD

    Fireball in Deutschland ist wirklich eine empfehlenswerte Suchmaschine mit guten Ergebnissen. Allerdings ist die Bildersuche sehr ’sperrig‘, da ist man schnell verleitet zu Google zu wechseln.

  2. raf

    Kleine Ergänzung in eigener Sache. Die deutsche Suchmaschine Metager ist mittlerweile sehr zu empfehlen, die Usability hat sich deutlich verbessert!